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Fado ist Portugals wichtigster traditioneller Musikstil. Es ist eine Art von Gesang, der absolut alles umfassen kann, aber er zeichnet sich hauptsächlich durch seine traurigen und melancholischen Melodien und Texte aus. Im Jahr 2011 wurde Fado in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO aufgenommen.

Das portugiesische Wort „Fado“ heißt übersetzt „Schicksal“, aber aufgrund der Traurigkeit der Musik kann die Stimmung des Gesangs gut mit dem Begriff „Klagesang“ umschrieben werden. Eines steht schon mal fest: Fado ist Portugals Stolz und Freude und das musikalische Nationalheiligtum des Landes. Jedoch ist Volksmusik und -tanz Portugals wesentliche musikalische Ausdrucksform.

Gut vorgetragen ist Fado wunderschön und berührend, aber schlecht vorgetragen kann es überladen und selbstsüchtig wirken. Es ist ein lyrischer und gefühlvoller Musikstil, der 1830 in der Hauptstadt Lissabon in Erscheinung trat. Es gibt verschiedene Theorie zu seinem Ursprung, einige gehen davon aus, dass der Fado von maurischen Liedern abstammt und auch afrikanisch-brasilianische Rhythmen aufweist.

Es gibt zwei verschiedene Varianten des Fado, eine aus Alfama und Mouraria, Bezirke von Lissabon, und eine aus Portugals zentraler Region Coimbra. Der Fado aus Lissabon ist persönlicher und voller Gefühle, während der aus Coimbra akademischer ist und alte Universitätstraditionen widerspiegelt. Er wird nachts in Seranatas von Männern gesungen und kann oft in den Straßen und auf den Plätzen der Stadt gehört werden.

Das Thema jedes Fado ist für gewöhnlich Liebe, wenn auch unerwiderte, aber es gibt auch Fados mit anderen Themen. Beim Fado steht der Sänger oder die Sängerin – der/die fadista – schwarz gekleidet vor dem Publikum und hinter ihm oder ihr befinden sich die Musiker. Wenn der oder die fadista singt, legt sich Stille über den Raum und es wird kein Essen serviert.

Wie Sie sich vorstellen können, erhält der oder die fadista den ganzen Ruhm. Die berühmteste Fadosängerin, die weithin als die beste fadista angesehen wurde, war Amália Rodrigues, die 1999 starb und weltweit eine Berühmtheit war. Weitere historische Namen sind Carlos do Carmo, Alfredo Marceneiro, Hermínia Silva, Rodrigo, Maria Alice und Tristão da Silva.

Neuere Fadomusik wurde von zeitgenössischen Künstlern populär gemacht, darunter Mariza, eine junge und dynamische fadista, die die Herzen von Tausenden Menschen auf der ganzen Welt berührt hat, und andere junge und beliebte Fadosänger und -sängerinnen, wie Camané, Cristina Branco, Ana Moura und Carminho, um nur einige zu nennen.

Portugal ist stolz auf seinen Musikstil, den man sich am besten in Fadohäusern anhört.

Um in Lissabon dem Fado zu lauschen, besuchen Sie die Seite Was ist los in unserem Lissabon-Reiseführer.