• Castro Marim

Der Ort Castro Marim, der am Fuße eines kleinen Berges am Ufer des Flusses Guadiana liegt, bietet ein ruhiges ländliches Bild mit bestellten Feldern, friedlichen Weiden, glitzernden weißen Salinen und Salzwiesen, die einen großen Kontrast zu den kosmopolitischen Urlaubsorten an der Küste bilden.

Diese ruhige Landschaft bildet einen Teil des Salzwiesen-Naturschutzgebiets „Castro Marim und Vila Real de Santo António“, 2089 Hektar geschützte Feuchtgebiete der Mündung des Guadiana, die sich von Castro Marim in südlicher Richtung bis zur Stadt Vila Real de Santo António erstrecken. Diese Feuchtgebiete, ein natürlicher Lebensraum für eine außergewöhnlich vielfältige Tier- und Pflanzenwelt, ist ein Schutzgebiet für eine große Anzahl an Wasser-, Nist- und Zugvögeln wie beispielsweise für Flamingos, Säbelschnäbler, Stelzenläufer und viele Entenarten. Für Naturliebhaber, Vogelfreunde und alle, denen es gefällt, in einer friedlichen Weite Rad zu fahren oder zu wandern, ist dies eine wunderschöne Gegend für Erkundungstouren: Hier können Sie nicht nur die Pflanzen und Tiere beobachten, sondern auch die jahrhundertealten Techniken entdecken, die immer noch angewandt werden, um das legendäre Salz der Algarve zu gewinnen. Ein Besucherzentrum in Cerro da Rocha bietet detaillierte Informationen und Vorschläge für Routen, die sich am besten zur Erkundung der Region eignen.

Die ruhige Stadt Castro Marim, die von ihrer Burg und dem Fort auf dem Berg überragt wird, weist nur wenige Belege für ihre Bedeutung auf, die sie einst als geschäftiger Handelshafen und historische Verteidigungsstätte besaß. Archäologische Funde weisen darauf hin, dass die strategisch günstige Lage mit Blick auf den Fluss frühe Siedler anlockte, die den Guadiana hochsegelten, sodass der Ort eine der ersten Siedlungen in der Algarve war. Während der arabischen Besatzung und der Wiedereroberung durch die Christen gewann die Stadt durch die Kontrolle über den Fluss und die Nähe zu dem Königreich Kastilien an Bedeutung. Dies veranlasste König Dinis dazu, sie zum Sitz des neu errichteten Christusordens auszurufen, dem religiösen militärischen Orden, der zu Beginn des 14. Jahrhunderts den portugiesischen Templerorden ersetzte.

Heute ist alles, was diese Bedeutung in der Vergangenheit bezeugt, die Burg und das aus dem 17. Jahrhundert stammende Fort São Sebastião. Die Burg, von der man glaubt, dass sie maurischen Ursprungs ist, bietet wunderschöne Panoramablicke auf die Umgebung und die Möglichkeit, die vielfältigen Landschaften der Gemeinde zu bestaunen: Hügellandschaften mit Mandelbäumen in nördlicher Richtung, den glitzernden Fluss Guadiana, der Portugal von Spanien abgrenzt, Reihen von Salinen, die unterhalb in der Sonne glänzen, der sonderbare farbenfrohe Vogel, der über die Marschlandschaft fliegt und das Meer, das sich einladend am Horizont zeigt.

Mit dem Ziel, den Geist von früher wieder zum Leben erwecken, richtet Castro Marim jedes Jahr im August sein Volksfest „Mittelalterliche Tage“ in den Mauern der Burg aus. Vier Tage lang erwacht die Stadt mit Lanzenstechen, Feuerschluckern, Bogenschießen, Minnesängern und luxuriösen Banketts im Freien zum Leben – eine ideale Zeit, um die vielfältige Gastronomie von Castro Marim zu genießen, eine köstliche Kombination aus den Aromen des Meeres und der Berge der Gemeinde. Während der Kunsthandwerksmesse im Juli versammeln sich zahlreiche Kunsthandwerker der Region in der Stadt, die ihre jahrhundertealten Traditionen des Webens, der Korbflechterei und der Anfertigung von Klöppelspitzen präsentieren.