• Aljezur

Eingebettet in die sanfte Hügellandschaft der nordwestlichen Algarve, steht Aljezur für die unberührte Algarve, eine Gegend voller wunderschöner Naturlandschaften. Hier werden die Felder mit Hilfe von Eseln bewirtschaftet, man hört in den Ebenen die Herdenglocken klingeln und es erwarten Sie einige der schönsten Strände Portugals.

Aljezur ist im Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina gelegen, einem großen Naturpark, der sich an der Westküste der Algarve erstreckt. Es ist eine landwirtschaftlich geprägte Kleinstadt, die in den fruchtbaren Ebenen liegt, die an den Fluss Aljezur angrenzen. Die auf einem Berg gelegenen Ruinen einer maurischen Burg aus dem 10. Jahrhundert dominieren das historische Stadtzentrum und bieten einen wunderschönen Panoramablick auf Korkeichen- und Pinienwälder, Felder voller Wildblumen und das Meer in der Ferne. Die Altstadt, die sich am Hang befindet, ist ein bezaubernder Mix aus Kopfsteinpflasterstraßen und weiß getünchten Häusern mit den typischen bunten Fenstereinfassungen. Der neuere Teil der Stadt wurde im 18. Jahrhundert errichtet, um die Bevölkerung nach der durch das Erdbeben von 1755 verursachten Zerstörung umzusiedeln, und ist nicht weit vom Berg entfernt auf der anderen Seite des Flusses gelegen.

Außerhalb der Stadt ist es schwer zu entscheiden, was reizvoller ist: die ländliche Gegend oder die Küste. Bei Trekking- und Mountainbike-Touren oder bei Ausritten mit Pferden oder Eseln durch die Hügellandschaft können Sie Wildschweine, Füchse und Dachse in ihrem natürlichen Lebensraum bestaunen. Die 40 km lange Küste von Aljezur ist dagegen eine wahre Fundgrube für Naturliebhaber. Hier finden Sie eine vielfältige Meeresflora und -fauna, zahlreiche Arten einheimischer Vögel und Zugvögel sowie einen wunderschönen Mix aus unberührten Stränden und friedlichen Flusstälern.

An der Costa Vicentina, wie dieser südwestliche Küstenstreifen genannt wird, liegen einige der schönsten unberührten Strände Portugals, von denen viele weitläufige Sanddünen aufweisen, die von hohen Klippen gesäumt sind, und an denen man manchmal weit und breit kaum ein Gebäude sieht. Der Wellengang an Stränden wie Arrifana und Praia do Amado lockt Surfer und Bodyboarder an, wohingegen die Strände in Odeceixe, Bordeira and Amoreira, die an den Flussmündungen liegen, sehr beliebt bei Familien sind und die Möglichkeit bieten, im Meer oder im Fluss zu schwimmen. An diesen Stränden gibt es auch schöne, natürliche Lagunen, die bei Kindern sehr beliebt sind. Am Strand von Odeceixe können Kanus für malerische Fahrten auf dem Fluss gemietet werden. Der Übergang von den Dünen zum Marschland am Strand von Amoreira ist ein völlig anderer Naturraum, in dem Eisvögel, Otter und Graureiher leben. Die Bucht des Praia das Adregas, die südlich von Odeceixe gelegen ist, ist ein offizieller FKK-Strand.

In einer Gegend, die gleichermaßen vom Land und vom Meer abhängt, ist es nicht überraschend, dass die Früchte beider die Grundlage der köstlichen Küche bilden. Aljezur ist der größte Hersteller von Süßkartoffeln in Portugal, daher finden Sie diese in Suppen, Eintöpfen, Backwaren und auf dem Süßkartoffelfest, das im Oktober stattfindet. Das Meer bringt andere regionale Köstlichkeiten hervor: die Entenmuscheln, die auf den Felsen gedeihen, auf denen die Brandung aufschlägt, und die mutig von den unerschrockenen einheimischen Fischern geerntet werden. Gegrillter frischer Fisch und eine herzhafte Auswahl an Schalentieren, wie Muscheln, Seeigel und Krabben, sind Zutaten der köstlichen Muschel-Eintöpfe.

Sehenswertes

Historische Stätten und religiöse Bauten

Castelo de Aljezur (Burg von Aljezur)
Diese maurische Burg aus dem 10. Jahrhundert wurde erbaut, um den alten Flusshafen zu schützen, der einst einen direkten Zugang zum Meer bot, und war eine der letzten maurischen Festungen in der Algarve, die im Zuge der Reconquista eingenommen wurden. Von der Burg stehen noch zwei Türme, Befestigungsmauern und eine Zisterne und die Lage oben auf dem Berg bietet einen wunderschönen Panoramablick auf die Umgebung.

Igreja da Misericórdia (Kirche der Jungfrau der Gnaden)
Diese im historischen Stadtzentrum gelegene Kirche, die ursprünglich aus dem 16. Jahrhundert stammt, wurde im 18. Jahrhundert, nach dem Erdbeben von 1755, wieder aufgebaut. Ihr ursprünglicher Eingang aus der Renaissance ist erhalten geblieben.

Igreja Matriz de Nossa Senhora da Alva / Igreja Nova (Kirche der Jungfrau der Morgenröte / Neue Kirche)
Diese Kirche aus dem 18. Jahrhundert wurde im Auftrag des Bischofs der Algarve erbaut, um die ursprüngliche Hauptkirche der Gemeinde zu ersetzen, die bei dem Erdbeben von 1755 zerstört wurde. Die bemerkenswertesten Details der Kirche sind eine Statue der Schutzheiligen von Aljezur, der Jungfrau der Morgenröte, aus dem 18. Jahrhundert, die hinter dem Hauptaltar steht, ein Taufbecken im manuelinischen Stil aus dem 16. Jahrhundert und zwei Statuen aus dem 17. Jahrhundert in den Seitenkapellen, die aus dem Kloster Nossa Senhora do Desterro in Monchique stammen.

Museen

Museu Municipal (Stadtmuseum)
Das Museum, das sich im ehemaligen Rathaus aus dem 19. Jahrhundert befindet, stellt Kunst, und archäologische Funde, die in der Region entdeckt wurden, aus und verfügt über eine ethnografische Abteilung mit landwirtschaftlichen Werkzeugen und dem Nachbau des Innenbereichs eines traditionellen Hauses in Aljezur.

Museu de Arte Sacra Monsenhor Manuel Francisco Pardal (Museum für Sakrale Kunst)
Dieses Museum, das an die Kirche Igreja da Misericórdia angrenzt, wurde nach einem bedeutenden einheimischen Kanoniker benannt und stellt eine erlesene Sammlung religiöser Kunst aus.

Casa Museu Pintor José Cercas (Museum José Cercas)
Das Museum beinhaltet verschiedene Antiquitäten und Kunstwerke, die dem einheimischen Künstler José Cercas gehörten und nach seinen Tod der Stadt hinterlassen wurden.

Archäologische Stätten in der Region Aljezur

Ribat de Arrifana (Festung von Arrifana)
Diese maurische Festung/das Kloster aus dem 12. Jahrhundert ist über den Klippen von Ponta da Atalaia gelegen und bietet einen Panoramablick auf die Küste. Die Festung ist eine der größten auf der Iberischen Halbinsel und wurde zur Verteidigung und für religiöse Zwecke erbaut. Bei Ausgrabungen wurde das Bestehen mehrerer Moscheen, eines Minaretts und einer Mekka zugewandten Gebetsmauer nachgewiesen.

Povoado Islâmico Sazonal de Pescadores (Islamische saisonale Fischersiedlung)
Die Überreste der maurischen Fischersiedlung aus dem 12. Jahrhundert befinden sich in Ponta do Castelo, in der Nähe von Carrapateira. Es wurden Überreste von verschiedenen Fischereigeräten, Töpferwaren, Fischen und Tieren entdeckt.

Necrópole de Corte Cabreira (Nekropole Corte Cabreira)
Hierbei handelt es sich um eine Grabstätte aus der Bronzezeit in der Nähe der Stadt Aljezur, die bis auf das Jahr 1800 v. Chr. zurückgeht. Die meisten der an dieser Stätte gefundenen Gegenstände sind im Stadtmuseum ausgestellt.