Das junge Portugal wurde über 600 Jahre lang von den Römern geprägt, die folgenden zwei Jahrhunderte von den Westgoten und etwa 800 Jahre lang von afrikanischen Muslimen (den Mauren). Portugal wurde 1143 unter der Herrschaft von König Afonso I. als ein eigenständiges Königreich anerkannt und mit der Unterstützung christlicher militärer Gruppen wurden die letzten Überbleibsel der muslimischen Macht 1249 besiegt.
Das Zeitalter der Entdeckungen
Im 15. und 16. Jahrhundert sind portugiesische Seefahrer aufgebrochen, um die unbekannte Welt zu erkunden. Es wurden erfolgreiche Expeditionen nach Afrika und Nord- und Südamerika unternommen und durch Vasco da Gamas Schiffsreise nach Indien wurde der Seeweg zu den Imperien des Ostens entdeckt. Das Zeitalter der Entdeckungen war eine Zeit des enormen Reichtums und das portugiesische Reich weitete sich auf die ganze Welt aus. Es wurden Kolonien in Angola, Mosambik, Kap Verde, São Tomé und Príncipe, Guinea (jetzt Guinea-Bissau), Brasilien, Goa, Macau und Osttimor errichtet. Durch den Erfolg dieser Reisen wurde Portugal zu eines der reichsten Länder der Welt und zu einer großen Macht in Europa, was den wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Einfluss betraf.
Der Niedergang des Reichs
In den folgenden 300 Jahren wurde Portugal von den Spaniern besetzt, die Franzosen sind einmarschiert und was den Handel betrifft, stand Portugal mit britischen und niederländischen Flotten im Konkurrenzkampf. Interne Streitereien und Konflikte bezüglich der Thronfolge haben dafür gesorgt, dass Portugal viel von seinem Reichtum und seinem Status verlor. 1755 zerstörte das verhängnisvolle Erdbeben von Lissabon einen großen Teil der Hauptstadt sowie Teile der Algarve. Die zunehmenden Tumulte, die durch Jahrhunderte der Invasion und Unruhen im Land verursacht wurden, führten zu einer Ära der sozialen Unzufriedenheit, der politischen Instabilität und des wirtschaftlichen Verfalls.
Republik, Unterdrückung und Revolution
Im Jahr 1910 wurde die Monarchie vom Militär gestürzt und Portugal wurde zur Republik erklärt. Im Jahr 1932 wurde António de Oliveira Salazar zum Premierminister ernannt. Er wandelte sich binnen kurzer Zeit zu einem faschistischen Diktator. Portugal wurde unter seinem streng autoritären Estado Novo (Neuer Staat), der die Medien und die Wahlen sowie die Bürgerrechte der Bevölkerung kontrollierte, umgestaltet.
Am 25. April 1974 wurde das Regime von einem friedlichen, linken Militärputsch gestürzt, der als Nelkenrevolution bekannt ist. Zum Gedenken an Portugals Tag der Befreiung gibt es in beinahe jeden Stadt eine Straße namens „Rua 25 de Abril“.
Das moderne Portugal, ein Gründungsmitglied der NATO und ein Mitglied der Europäischen Union, hat sich zu einem Land mit einer stabilen Demokratie und einem lebendigen kulturellen Leben entwickelt.