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Die portugiesische Literatur zeichnet sich durch eine Fülle von lyrischer Poesie, Prosa und Dichtung aus. Literatur hatte in Portugal schon immer einen großen Stellenwert und nach der römischen Besatzung entstanden reichlich historische Schriften, die die Herrscher, die Eroberungen und die Entwicklung des Landes dokumentierten.

Die alten cancioneiros („Gesangsbücher“) sind ein Beleg für eine Schule der Liebesdichtung, die sich mit der Sprache in Spanien verbreitete, zu einer Zeit, als die spanische Literatur noch zu unausgereift war, um lyrische Ansprüche zu erfüllen.

Der romanceiro hingegen wurde von der spanischen Literatur beeinflusst, auch wenn er mit letzterer nicht die Vorliebe für das Heldenhafte teilte.

Das bemerkenswerteste Epos überhaupt ist Os Lusíadas, ein Kunstwerk von Luís Vaz de Camões, das erstmals 1572 gedruckt wurde.

Die mittelalterliche Lyrik, die Theaterstücke von Gil Vicente, Verse, die die wunderschöne Landschaft beschreiben, die portugiesische Prosa des 16. Jahrhunderts und vor allem Os Lusíadas sind Ausdruck einer klar definierten nationalen Identität.

Wenn man die portugiesische Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts betrachtet, muss der bejubelte Schriftsteller José Saramago (1922–2010) genannt werden, dem 1998 der Nobelpreis für Literatur verliehen wurde. Er gilt weithin als einer der besten zeitgenössischen portugiesischen Schriftsteller und löste mit seinem Stil, der historische Ereignisse oft aus einer subversiven und alternativen Sichtweise darstellte, viele Kontroversen aus. Ein weiteres bemerkenswertes Kennzeichen von Saramagos Arbeit ist das Fehlen korrekter Zeichensetzung und Grammatik, wodurch sein Schreibstil individuell und experimentell war.

Ein weiterer berühmter portugiesischer Schriftsteller, der nennenswert ist, ist der weltbekannte Dichter, Autor und Journalist Fernando Pessoa (1888–1935), der als eine der führenden literarischen Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts galt. Fernando Pessoa, der in seiner Kindheit von so großartigen Schriftstellern wie Shakespeare, Wordsworth und Keats beeinflusst wurde, entwickelte einen außergewöhnlichen Schreibstil. Er war nicht nur ein Dichter, er erschuf verschiedene poetische Persönlichkeiten, eine Art Alter Ego, die er mit Heteronymen betitelte. Diese „anderen“ Dichter – Alberto Caeiro, Álvaro de Campos und Ricardo Reis – hatten ihre eigene Stimme, ihre eigenen politischen Ansichten, ihr eigenes Alter, ihre eigenen Berufe, Philosophien und Schreibstile. Während seines Lebens trug er eine riesige Menge an Schriften zusammen, die er als er selbst oder unter Pseudonymen verfasste und er ist nach wie vor eine allseits beliebte portugiesische Persönlichkeit.