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Portugiesische Bildhauerei
Diese Kunstform kann man am besten bestaunen, wenn man sich die wunderschönen Gruften aus dem 12.–15. Jahrhundert ansieht, die überall in Portugal zu finden sind. Im späten 18. Jahrhundert hatte der Gold von Brasilien den größten Einfluss auf die portugiesische Bildhauerei, was daran deutlich wird, dass zu dieser Zeit vermehrt barocke Holzskulpturen auftauchten, insbesondere aus den Händen des berühmten portugiesischen Künstlers Machado de Castro (1731–1822).

Die Traditionen der Klassik und Romantik Italiens und Frankreichs haben im späten 18. Jahrhundert Machado de Castro und ein Jahrhundert später António Soares dos Reis beeinflusst.

Malerei
Im 15. Jahrhundert war eine Schule naiver Maler, angeführt von Nuno Gonçalves, weithin bekannt und anschließend interpretierten flämische Künstler den einheimischen Stil, indem Sie Paläste und Klöster verzierten und hinterließen so ein vielfältiges Erbe sakraler Kunst.
Im 19. Jahrhundert lebte die nationale Kunst mit der Spätromantik wieder auf. Die folgende Ära des naturalistischen Realismus ebnete den Weg zu einer Zeit des Experimentierens im 20. Jahrhundert.

Zeitgenössische Kunst
Es gibt mehrere portugiesische zeitgenössische Künstler, die in der Kunstwelt Zeichen setzten. Maria Helena Vieira da Silva (1908–1992) war die beste abstrakte Malerin des Landes und Carlos Botelho (1899–1982) fand mit seinen Straßenszenen aus Lissabon Beachtung.

Paula Rego wurde für dafür berühmt, dass sie in ihren Werken „Geschichten erzählte“. Nach den Serien „Die Hundefrau“ (in den 1990er Jahren) und „Abtreibung“ fand sie weltweite Anerkennung.

Ihre Kunst wird überall auf der Welt in verschiedenen Museen ausgestellt, wie im „Tate Modern“ in London und im neuen Museum, „Casa das Histórias Paula Rego“ in Cascais, das sich einzig und allein ihrer Kunst widmet.

Azulejos
Unter der ornamentalen Kunst stechen die portugiesischen glasierten Wandkacheln (azulejos) hervor. Viele Gebäude aus dem 16. und 17. Jahrhundert sowie Räume und Gänge von Palästen sind mit Fliesen verziert und auch Herrenhäuser sind mit blauen und weißen Kacheln oder Motiven in anderen, zarteren Farben verkleidet. Herausragende Beispiele finden Sie im Pátio da Carranca (Innenhof Carranca) des Paço de Sintra (Palast von Sintra), in der Kirche São Roque in Lissabon und in der Quinta da Bacalhôa in Azeitão in der Nähe von Setúbal.