Nördlich von Porto gelegen, ist die Stadt Barcelos für ihre handgefertigte Töpferkunst bekannt, insbesondere für den Galo de Barcelos – einen farbenfrohen Hahn, der ein inoffizielles Nationalsymbol ist und oft als Symbol für Portugal verwendet wird. Die mittelalterliche, ummauerte Stadt liegt auf einem Hang oberhalb des Flusses Cavado und ihre bezaubernden Straßen sind von barocken Häusern gesäumt.
Jeden Donnerstag zieht der örtliche Markt in Campo da República Touristen und Besucher aus der ganzen Region an. Der Feira de Barcelos ist ein sehr ländlicher Markt, mit Verkaufsständen, die Obst und Gemüse der Saison, selbstgemachten Käse und wunderschöne Töpferwaren sowie alle Arten an Kunsthandwerk anbieten, auch das Markenzeichen von Barcelo – den Hahn.
Weitere Sehenswürdigkeiten im Ort sind die Kirche Nossa Senhora do Terço, das Centro do Artesanato de Barcelos (ein Kunsthandwerkszentrum) und die aus dem 15. Jahrhundert stammenden Ruinen des Paço dos Duques de Bragança (Palast des Herzogs von Bragança), der heute ein Open Air-Archäologiemuseum ist. Dort gibt es auch ein Kreuz, das die Geschichte des Galo de Barcelos erzählt.
Die Legende des Galo de Barcelos
Laut der Legende wurde in Barcelos eine kriminelle Tat begangen und die Einwohner waren besorgt, weil der Täter nicht gefunden wurde. Eines Tages kam ein galizischer Pilger in das Dorf und da er hier ein Fremder war, wurde er der Verdächtige. Er wurde festgenommen, obwohl er seine Unschuld beteuerte. Niemand glaubte, dass dieser Fremde auf dem Weg zum mittelalterlichen Pilgerweg von Santiago de Compostela war.
Der Pilger wurde zum Galgen verurteilt. Vor seiner Hinrichtung bat der Galizier darum, den Richter zu sehen, der ihn schuldig gesprochen hatte. Als sie am Haus des Richters ankamen, hielt dieser ein Festmahl mit seinen Freunden. Der Pilger beteuerte erneut seine Unschuld und zeigte zum Unglauben aller auf den gebratenen Hahn auf dem Tisch und sagte: „Wenn ich unschuldig bin, wird dieser Hahn drei Mal krähen“.
Bemerkenswerterweise trat das Unmögliche ein! Als der Pilger gehängt werden sollte, stand der Hahn auf und krähte drei Mal. Der Richter war über dieses Wunder so erstaunt, dass er den Pilger frei ließ. Nach einigen Jahren kehrte der Pilger nach Barcelos zurück und errichtete ein Denkmal zu Ehren der Jungfrau Maria und des heiligen Jakobs.
Seitdem werden in ganz Portugal leuchtend bemalte Hähne aus Keramik als Glückssymbol verkauft.